Bioenergie
Einladung zum Bürger-Energie-Tag und Thü. Nachhaltigkeitsforum
Hier die beiden Einladungen zum Bürger-Energie-Tag in Jena am 22.6.2019 und das Thüringer Nachhaltigkeitsforum 2019 19.6.2019 mit einem Auftritt von Prof. Dr. Harald Welzer („Alles könnte anders sein“, „Umrisse einer anderen Moderne“)
Neues auf unserer Webseite!
Das Thema „Bioenergiedorf“ ist nun vollständig in die offizielle Gemeindeseite integriert.
Es gibt eine neue Rubrik namens „Freizeitangebote„, die nach und nach aufgefüllt werden soll. Hinweise werden gern entgegen genommen!
Eine Übersicht über die Gewerbe in unserem Ort gibt es ab sofort hier.
Youtube: Thüringer Energiegewinner-Geschichten: Voller Einsatz für das Bioenergiedorf Schlöben
Wie man mit Bioenergie beim Brände löschen hilft, zeigt das Bioenergiedorf Schlöben. Dort wird seit 2011 eine Biogasanlage betrieben. Die erzeugt günstigen Strom und Wärme. Und Überschüsse, die die Gemeinde in eine neue Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr investieren konnte.
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Die Biogasanlage in Mennewitz bei Schlöben kurz vor der Inbetriebnahme. Foto: Frank Kalla
Sorge um Zukunft von Biogasanlagen als wichtige Einnahmequelle für Bauern auch im Saale-Holzland-Kreis
Über ein Dutzend Biogasanlagen sind derzeit im Saale-Holzland-Kreis im Betrieb. Kreisbauernchef Siegfried Stenzel sorgt sich um die Zukunft der für die Agrarunternehmen wichtigen Einnahmequellen.
Erste Biomasseanlagen wurden um das Jahr 2000 im Saale-Holzland-Kreis errichtet. Inzwischen findet man die umweltfreundlichen Stromerzeugungsanlagen unter anderem in Mennewitz, Lotschen, Golmsdorf, in Weißbach, Etzdorf, Königshofen, Mörsdorf,Schkölen, Graitschen auf der Höhe, Reinstädt, Milda, Altengönna, Frauenprießnitz,Rauschwitz, Möckern sowie in Thiemendorf und Schöngleina.Der Betrieb der Anlagen und die daraus erzielten Erlöse sind längst zu einem wichtigen Standbein für die Agrarunternehmen geworden. Darüber hinaus sorgen die Anlagen aber auch für Versorgungssicherheit beim Strom, weil sie anders als Photovoltaik oder Windräder kontinuierlich Strommengen ins Netz einspeisen. „Biomasseanlagen sind grundlastfähig, schon von daher müsste ein Interesse bestehen, diesen Sektor bei den erneuerbaren Energien am Leben zu erhalten“, sagt Stenzel.
Kein Ammoniakgestank bei der Felddüngung
Stenzel weiß aber noch einen weiteren Vorzug der Anlagen zu nennen. „Die Gülle kommt besser homogenisiert auf das Feld, durch die hohe Gärrestverwertung kann man verstärkt auf Kunstdünger verzichten.“Stimmt, sagt Hartmut Burgold, Geschäftsführer der Mörsdorfer Agrar GmbH. Sein Unternehmen, das allein in Mörsdorf 3000 Sauen und 6000 Läufer hält, ließ 2002 für über vier Millionen Euro eine große Biomasseanlage errichten, in der jährlich 45 000 Kubikmeter Schweinegülle, bis zu 8000 Tonnen Hühnertrockenkot und zwischen 15 000 bis 20 000 Tonnen Maissilage zur Gas- beziehungsweise Stromerzeugung verarbeitet werden. „Durch die Vergärung der Gülle gibt es beim Austragen der Reststoffe auf die Felder beispielsweise keine Ammoniakemissionen mehr.“ Zudem könne das Substrat besser von den Pflanzen verwertet werden. 12 000 Megawatt Strom erzeugt die Mörsdorfer Anlage im Jahr, die Erlöse tragen in nicht unerheblichem Maß dazu bei, dass das Unternehmen trotz der Preisschwankungen auf dem Schweinemarkt relativ stabil produzieren kann. So heizt man die Ställe mit der Abwärme und verbraucht einen Teil des selbst produzierten Stromes selbst. Burgold selbst blickt verhalten optimistisch in die Zukunft. Wenn das mit dem Strom nichts mehr bringe, speise man eben Biomethan ins Erdgasnetz, sieht er eine denkbare Einnahmequelle.Hans-Peter Perschke, Bürgermeister des Bioenergiedorfes Schlöben, das seine Fernwärme von der Mennewitzer Biomasseanlage bezieht, sieht keinen Grund zur Panik. Immerhin würden ja 95 Prozent der erzeugten Energie noch jahrelang vergütet, sagte Perschke. Wichtigster Vorteil der Schlöbener Bioenergiegenossenschaft sei aber, dass man zusätzlich Geld mit dem Verkauf von Fernwärme verdiene und Großabnehmer darunter habe. Und wenn nach 15 Jahren die Refinanzierung abgeschlossen sei, rede man ohnehin über ganz andere Kosten. Deshalb glaube er auch nicht, dass sich der Betrieb von Biomasseanlagen ohne Förderung nicht mehr lohne. „Die Zeit wird zeigen, ob das stimmt.“
Thüringer Zukunftspreis 2012
Der Thüringer Zukunftspreis 2012 wurde am 15.11.2012 von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht an Bürgermeister Hans-Peter Perschke überreicht für das Projekt „Eine Gemeinde macht sich fit für die Zukunft – Dorf und Familienzentrum Schlöben und Bioenergiedorf Schlöben“.
Mut und Köpfchen im demografischen Wandel
Ministerpräsidentin Lieberknecht und Minister Carius verleihen erstmals Thüringer Zukunftspreis
„Der demografische Wandel ist ein Thema, das den Alltag der Menschen in diesem Land bestimmt. Er ist zwar ein nicht umkehrbarer, aber dennoch gestaltbarer Prozess. Wir alle müssen den demografischen Wandel aktiv und pro aktiv gestalten. Der Zukunftspreis zeigt, was im Alltag der Menschen in den Kommunen bewirkt werden kann und ins Leben gerufen wird. Ohne diese Konzepte und die Menschen hinter diesen Beiträgen hingen wir auch weiter nur an einem bedrohlichen Zahlenwerk“, sagte Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht heute (Donnerstag, ) anlässlich der erstmaligen Verleihung des Thüringer Zukunftspreises im Rahmen der 2. Thüringer Demografiekonferenz im Congress Center der Messe Erfurt.
Mit dem Thüringer Zukunftspreis werden in jedem zweiten Kalenderjahr Ideen, Projekte und Konzepte geehrt, die einen nachhaltigen Beitrag zur Gestaltung des demografischen Wandels im Freistaat leisten. Mehr als 50 Bewerbungen gab es dieses Jahr um den ersten Thüringer Zukunftspreis, der insgesamt mit einem Preisgeld in Höhe von 22.500 Euro datiert ist.
Aus den besten zwölf Bewerbern wurden die Preisträger von einer Jury ausgewählt.
Preisträger 2012:
Der 1. Platz des Thüringer Zukunftspreises, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 €, geht an die Gemeinde Schlöben für das Projekt „Eine Gemeinde macht sich fit für die Zukunft – Dorf und Familienzentrum Schlöben und Bioenergiedorf Schlöben“. Die Entwicklung der Gemeinde steht seit 1990 unter einem demografieaffinen und ökologischen Leitbild, auf das alle Maßnahmen und Initiativen konsequent ausgerichtet sind Die Gemeinde ist Beispiel dafür, wie eine aktive Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort aussehen kann.
Der 2. Platz des Thüringer Zukunftspreises, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 €, geht an das Projekt „Gemeinsam statt einsam. Generationswohnen in Arnstadt-Ost“ des gleichnamigen Vereins.
Die Mitglieder des Vereins haben Thüringens erstes bürgerinitiiertes Mehrgenerationenwohnen umgesetzt.
Mit dem Projekt „Unternehmensnachfolge und Gründerclub Gotha“ landete der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft, Kreisverband Gotha, auf dem 3. Platz, der mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 € dotiert ist.
„Der demografische Wandel lässt sich nicht von oben herab gestalten, um erfolgreich dieser Herausforderung begegnen zu können, brauchen wir das Miteinander. Mit dem Thüringer Zukunftspreis wollen wir diese Ideen aufspüren, zum Nachdenken anregen und zum Nachmachen auffordern. Die Bandbreite der Bewerbungen zeigt, dass wir schon heute mit Mut und Köpfchen Skizzen für unsere Zukunft entwerfen“, sagte Minister Christian Carius.
Hintergrundinformation zum Thüringer Zukunftspreis:
Aus den über 50 eingegangenen Bewerbungen zum ersten Thüringer Zukunftspreis wählte die „Serviceagentur Demografischer Wandel“ als Geschäftsstelle des Preises zwölf Finalisten aus. Kriterien für die Vorauswahl waren unter anderem:
klar herausgestellter Demografiebezug,
innovativer (Neu-)Wert des Projektes,
Übertragbarkeit auf andere Regionen (Modellcharakter),
hohes Maß an bürgerschaftlichem oder unternehmerischem (also privatem) Engagement.
Eine Jury, der u. a. Landtagspräsidentin Birgit Diezel, Vertreter der verschiedenen Verbände, der Kirchen und Vertreter der Wirtschaft angehörten, entschied über die drei Preisträger.
Ausgangslage
Wie in Europa und Deutschland, so sind auch in Thüringen die Folgen des demografischen Wandel immer deutlicher zu spüren. Lebten 1990 rund 2,68 Millionen Menschen in unserem Freistaat, so sind es gegenwärtig 2,25 Millionen und 2030 voraussichtlich noch 1,84 Millionen. Ursächlich für den Rückgang der Bevölkerungszahl ist in erster Linie die niedrige Geburtenrate. In Thüringen reduzierte sich die Zahl der Geburten zwischen 1989 und 1992 um die Hälfte. Aufgrund des »demografischen Echos« wird sich diese Entwicklung fortsetzen: Geburtenschwache Jahrgänge führen eine Generation später zu einer erneuten Verminderung der Geburtenzahlen. Denn Fakt ist: Frauen, die damals nicht geboren wurden, können heute nicht Mütter werden!
Fakten des Wandels: Lebenserwartung steigt, Geburtenzahlen sinken
Gleichzeitig steigt erfreulicherweise die Lebenserwartung, was in Kombination mit einer geringen Geburtenzahl zu einem kontinuierlichen Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung führt. Sind die Thüringerinnen und Thüringer heute im Schnitt rund 46 Jahre alt, werden sie laut Prognosen 2030 über 51 Jahre alt sein. Der demografische Wandel ist nicht kurzfristig umkehrbar, aber er ist ein gestaltbarer Prozess. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre wird klar: Es gibt zahlreiche innovative Ideen. Jedoch keine Patentrezepte, die zu jeder Situation in jeder Region passen.
Thüringen wird weder aussterben noch untergehen…
Grundlage einer Demografiepolitik mit Augenmaß ist die offene und strukturierte Analyse der heutigen und künftigen Gegebenheiten. Thüringen wird weder aussterben noch untergehen. Veränderungen der Zahl und Zusammensetzung der Bevölkerung gab es zu allen Zeiten. Solche Veränderungen können sich wieder abmildern oder sogar langsam umkehren. So verzeichnet Thüringen beispielsweise seit 2009 Wanderungsgewinne aus dem Ausland. Die Wanderungsbilanz des vergangenen Jahres war mit minus 4.209 Personen die beste seit 1999. Insbesondere die mittleren und größeren Städte verzeichnen stabile Bevölkerungszahlen.
Thüringen profitiert von seiner vorausschauenden Infrastrukturpolitik, die seit der Wende betrieben wurde. So wird der Freistaat in den nächsten Jahren noch einmal einen kräftigen Modernisierungsschub bekommen. Beispielsweise rücken der kommende ICE-Knoten Erfurt, die gut ausgebauten Autobahnen sowie der konsequent geförderte Infrastrukturstandort in der geografischen Mitte Deutschlands, Thüringen zunehmend in den Fokus der Menschen in Deutschland und Europa.
Neue Wege braucht das Land
Aus dieser Faktenlage ergeben sich vier Hauptziele, die Thüringen in Zeiten des demografischen Wandels konsequent verfolgen wird:
- Thüringen attraktiv für Zu- und Rückwanderer machen
- technische und soziale Infrastrukturen weiterentwickeln (Innovation und Anpassung)
- staatliche Förderungen flexibilisieren und an den Bedarf der demografischen Entwicklung anpassen
- Bürgerengagement in Vereinen, Verbänden und Organisationen unter dem Motto „Heute schon an morgen denken“ unterstützen und beispielhaft hervorheben.
Unser Ziel ist Demografiepolitik so auszugestalten, dass Thüringen attraktiv bleibt und seine Anziehungskraft für Unternehmer, Touristen und Wahlthüringer erhält und ausbaut. Dazu gehört vor allem, neben der Anpassung von Strukturen die sich aus dem Wandel ergebenden Chancen in den Blick zu nehmen und in Potenziale zu investieren. Allerdings wäre es nicht der richtige Weg, blind gegen die Bevölkerungsentwicklung anzusubventionieren. Gelder, die wir heute ohne strukturwirksame Effekte ausgeben, fehlen uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Wir stehen vor der Aufgabe, die heutigen Erkenntnisse und Prognosen als Ausgangspunkt für die Gestaltung unserer Zukunft zu begreifen sowie unser Handeln daran zu orientieren.
Der Thüringer Zukunftspreis
Zu den Maßnahmen der Landesregierung gehört neben der Einrichtung der Serviceagentur Demografischer Wandel auch die Vergabe des Thüringer Zukunftspreises.
Hier werden beispielhaft Initiativen hervorgehoben…
Innovative Ideen gesucht
„Heute schon an morgen denken“ ist das Credo vieler Bürgerinnen und Bürger sowie zahlreicher Vereine, Verbände und Organisationen im Freistaat. In den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sind so Maßnahmen, Projekte, Initiativen, Ideen und Konzepte auf den Weg gebracht worden, die nachhaltig und zukunftsweisend sind.
Mit dem „Thüringer Zukunftspreis“, der in diesem Jahr erstmals verliehen wird, soll dieses Engagement gewürdigt werden. Die Preisträger werden durch eine Jury ausgewählt, die sich unter anderem aus Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände, der Medien, Politik und Gesellschaft zusammensetzt.
Gemeinsam unter Strom Genossenschaftsmodelle für Energieanlagen boomen
Für ihn war von Anfang an klar: Das Bürgerprojekt sollte als Genossenschaft organisiert werden. Damit liegt die Erfurter Initiative im Trend. 2010 entstanden in Deutschland nach einer Auswertung der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank (DZ Bank) 129 solche Zusammenschlüsse.
2011 waren es sogar 174. Zum Vergleich: Ende 2009 gab es laut DZ-Volkswirt Michael Stappel bundesweit 327 Energiegenossenschaften. „Wir erleben seit etwa fünf Jahren eine Renaissance der Energiegenossenschaften“, sagt der Projektleiter der Agentur für Erneuerbare Energien, Nils Boenigk. Vor mehr als einem Jahrhundert hätten solche Zusammenschlüsse vor allem das Ziel verfolgt, ländliche Gebiete mit Strom zu versorgen. Heute stünden dagegen erneuerbare Energien im Mittelpunkt.
Thüringen nach Fukushima: Vorzeigedorf setzt auf Bioenergie
Unter Literaturliebhabern ist Schlöben durch mehrere Aufenthalte des Dichters Novalis bekannt, der im 18. Jahrhundert die Welt romantisieren wollte. Als romantische Spinnerei hätte man bis vor wenigen Jahren wohl auch den Plan abgetan, der das Dorf nun über die Region hinaus berühmt macht: Schlöben will energieunabhängig sein.
Schlöben. Das Vorzeigedorf liegt wenige Kilometer östlich von Jena in einer kleinen Schlucht. Vom Hang aus betrachtet, unterscheidet es sich kaum von den etwas kleineren Nachbardörfern. Auf einem Hügel thront die Kirche, der steile Kirchturm küsst den Himmel. Links am Dorfrand ist eine alte Industrieanlage zu erkennen.Zwischen der Anlage und der Kirche stehen die Wohnhäuser, von denen die meisten wie gerade erst erbaut oder gerade eben saniert aussehen. Auf vereinzelten Dächern fangen Solarzellen die Sonnenstrahlen ein. Doch wo stehen die Windräder?Der Bürgemeister Hans-Peter Perschke (SPD) lächelt. „So viel Wind gibt es in Thüringen gar nicht“, sagt er. Dann erklärt er die Philosophie, die hinter dem Bioenergiedorf steckt – und die überraschend wenig mit Technologie zu tun hat.Er sitzt im Büro im Gemeindehaus, einem Fachwerkbau am gepflegten Dorfplatz. „Wenn ein Dorf wie unseres eine Überlebenschance haben will, muss man alle Dinge neu betrachten“, sagt er und betont zuerst den demografischen Faktor: Der Bevölkerungsschwund müsse gestoppt werden.So wie er es beschreibt, ist Schlöben zuerst ein funktionierendes und erst dann ein energieautarkes Dorf: Seit 1990 stieg die Einwohnerzahl von 210 auf knapp 500. Es gibt einen Kindergarten, eine Grundschule und viele Vereine. Im August soll ein Familienzentrum eröffnet werden. Ein Dorfladen mit Café, Geldautomat und Poststelle, ein kleines Seniorenheim sowie ein Einkaufs- und Ärztebus sind fest geplant.
Die Biogasanlage gehört dem Dorf
Diese Einrichtungen erhöhen die Attraktivität des Ortes und stärken die Gemeinschaft. Sie sind auf ihre Art die Voraussetzung für die Biogas-Anlage, die am Jahresende in Betrieb gehen und das Dorf mit Wärme und Strom versorgen soll. Denn die Anlage wird durch eine Genossenschaft betrieben – sie gehört dem Dorf und seinen Bürgern.
Schlöben zeigt, dass es möglich ist
Schlöben ist ein Vorbild zumindest für den ländlichen Raum. Das meint auch Dr. Olaf Schümann. Als Effizienz-Experte bei der Thüringer Energie- und Green-Tech-Agentur Thega in Erfurt beschäftigt er sich damit, wie Thüringen unabhängiger von Erdöl, Kohle und Co. werden kann. Eine komplette Unabhängig hält er zwar derzeit für eine Utopie. „Schlöben zeigt aber, dass es prinzipiell geht.“Laut Dr. Schümann müssten drei Strategien ineinander greifen, wobei weder die Lebensqualität leiden noch der Strompreis beträchtlich steigen dürfe. „Zuerst gilt es, Energie zu sparen“, sagt der Experte – durch bessere Dämmung der Häuser etwa oder eine intelligentere Verkehrsleitung. Zweitens gelte es, die Effizienz im Verbrauch zu erhöhen. Dies könne durch Wärmepumpen, eine intelligente Steuerung des Stromverbrauches oder eben Blockheizkraftwerke geschehen. Schließlich müsse weiter an der Erzeugung und Speicherung grüner Energien gearbeitet werden.Bürgermeister Perschke sieht sein Dorf jedoch nicht nur als Vorbild für den ländlichen Raum allein. Gerade die zentral erzeugte Fernwärme, etwa durch Satelliten-BHKW, könne den Energieverbrauch auch in Städten deutlich drücken.Von einem Windrad träumt er übrigens doch. Allerdings: es muss ein Bürgerwindrad sein.